Hier findest Du eine detailierte Anleitung zum Bau einer Spannrahmenleinwand für das eigene Heinkino.
Diese ist aus dem Jahre 2004 und ich benutze diese Leinwand immer noch (inzwischen mit einem JVC D-ILA Beamer). Sie schlägt immer noch keine Wellen und aufgrund des sehr guten Feedbacks über all die Jahre und den Verlinkungen in Heimkinoforen bleibt diese erhalten obwohl bestimmte Anbieter und Preise sich sicher inzwischen geändert haben.
Folgenden Aufbau habe ich für die Seite gewählt:
1. Warum eine Spannrahmenleinwand und keine andere?
2. Benötigtes Material und Kosten für die Leinwand
3. Der Zusammenbau der Leinwand
1. Warum eine Spannrahmenleinwand und keine andere?
Wer sich detailierter über Leinwände und ihre Vor- und Nachteile informieren will dem empfehle ich die Seite www.beisammen.de. Von dort habe auch ich den Großteil meines Wissens zusammengetragen und es gibt kein besseres Forum rund um den Heimkinobereich.
Die Spannrahmenleinwand hat ein optimales Kosten/Nutzen Verhältnis. Ich kann damit eine wirklich gute Leinwand mit geringen Kosten herstellen. Der einzige Nachteil ist der Platzbedarf. Rolloleinwände fangen irgendwann an Wellen zu schlagen die mich stören, wenn ich Wert auf ein perfektes Bild lege. Sehr hochwertige Rolloleinwände die vielleicht erst nach Jahren Wellen schlagen kosten entsprechend viel. Zusätzlich kann ich bei der Spannrahmenleinwand die Qualität der Projektionsfolie selbst bestimmen. Eine rege Diskussion welche Folie für welchen Beamer die beste ist findet regelmäßig im oben genannten Forum statt.
2. Benötigtes Material und Kosten für die Leinwand
– Keilrahmen von www.keilrahmen.de (59,26 € inkl. Versand)
Der Keilrahmen ist der Grundkörper und kann in allen Abmessungen bestellt werden. Ich habe 214 cm x 126,5 cm gewählt damit ich eine Bildbreite von 2m bekomme bei einer 16:9 Auflösung. Die Restlichen 14 cm ist für die Maskierung mit d-c-fix Folie. Damit ergibt sich eine Bilddiagonale von 2,25 m sichtbares Bild! Man sollte 5cm starken Rahmen wählen mit Doppelkreuz damit das Ganze in sich stabil ist und nicht verdrehen kann.
– Bühnenmolton R 55 von www.gerriets.com
Der schwarzer Bühnenmolton ist ein schwerer Baumwollstoff 300g/qm der hinter die Projektionsfolie gespannt wird damit die Projektionsfolie nicht mehr transparent ist und von hinten kein Licht einfallen kann. Die Bahnen sind 3 m breit und kosten ca. 12 € pro laufenden Meter
– Projektionsfolie Opera 1420 von www.gerriets.com (ca. 63 € incl. Versand)
Die Projektionsfolie entscheidet über die Qualität des Bildes und man kann auch locker das 10-fache pro qm ausgeben. Die Operafolie bietet bei einem sehr geringen Preis meiner Meinung nach schon eine hervoragende Bildqualität. Die Folie wiegt 390g/qm und ist 142 cm breit. Der Preis liegt bei ca. 11 € pro laufenden Meter. Gerriets hat einen Mindestbestellwert von 50 € was zusammen mit dem Bühnenmolton recht gut hinkommt. Dazu kommen nochmal ca. 12 € Porto. Beim bestellen darauf achten dass man beim Molton und der Folie bei der Montage mindestens zwei cm nach hinten umschlagen muß. Pro Seite muss man Tiefe des Rahmens (2cm) + Umschlag (2cm) Verlust rechnen. Führt zu 8 cm mehr Bedarf in Breite und Höhe.
– d-c-fix velour schwarz aus dem Baumarkt oder bei ebay (27 € + Porto bei ebay)
Diese Dekorfolie wird am Schluß als Maskierung rund um das Bild geklebt was den Kontrast subjektiv erhöht. Näheres unter www.hobby-photo.de. Diese Deko-Klebefolie gibt es in 45 cm x 1m oder aber in 45 cm x 5m was für diese Zwecke wesentlich besser geeignet ist damit man beim Kleben nicht neu ansetzen muß.
– Werkzeug, insbesondere einen Tacker mit 4-10 mm und 6 mm Klammern.
Ich empfehle nicht den billigsten aller Tacker zu kaufen, habe damit eher schlechte Erfahrungen. Habe selbst den Tacocraft P10 von wolfcraft der für diese Zwecke vollkommen ausreicht. (Tacker 10-15 € + Klammern 2 €)
3. Der Zusammenbau der Leinwand
Der Zusammenbau des Rahmens ist recht einfach, da im Keilrahmen bereits Gehrungen mit Nut und Feder vorhanden sind. Nicht vergessen über die Diagonale den rechten Winkel zu bestimmen bevor man den Rahmen fixiert!
Danach den Bühnenmolton auf dem Teppich auslegen, alle Falten rausstreichen und den Rahmen darauf legen.
Dann eine der langen Seiten gerade umschlagen und von hinten drantackern.
Den Rahmen danach hochkant stellen und nun durch einen Helfer von der Mitte aus den Stoff strammziehen lassen und nach außen drantackern – erst in die eine Richtung dann in die andere. Man muß darauf achten das man nicht zu stramm zieht, da bei zu viel Spannung Wellen entstehen die man durch nachziehen dann nicht mehr ausgleichen kann. Alle 2-4cm wird eine Klammer gesetzt. Danach die beiden kurzen Seiten – hier muß man noch mehr darauf achten das man keine Wellen in den Stoff bekommt. Zuviel Molton wird danach mit einer scharfen Schere/Cutter abgeschnitten.
Mit der Projektionsfolie wird danach genauso verfahren.
Wichtig ist die Projektionsfläche! Es ist die seidenmatt strukturierte Fläche die nach vorne muß und nicht die glänzend glatte.
Die Klammern müssen evtl. noch enger gesetzt werden und immer auf Wellenbildung achten. Danach wieder überflüssige Folie abschneiden.
Jetzt noch die Maskierung aufbringen.
Dazu das d-c-fix erstmal in Streifen schneiden – Minimum 9 cm. 7 cm Maskierung + 2 cm Rahmen, besser etwas mehr. Die (mindestens) 4 Stosskanten an den Ecken auf der Folie habe ich mit einem schwarzen Edding nachgezogen damit man diese nicht mehr sieht.
Die fertige Leinwand sieht dann so aus: